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Die musikalische Vielfalt nahm die begeisterten Zuhörer mit auf eine Reise durch unterschiedliche Genres und Epochen.

Tasten, Töne, Temperamente: Unter diesem Motto präsentierten die drei Rheinstettener Akkordeonvereine ein grandioses Konzert im Schulzentrum am vergangenen Samstag, 12. Juli, anlässlich des dreifachen Jubiläums der Stadt Rheinstetten. Durch den Abend moderierte Anne Pfalzgraf.

Das Konzert eröffnete der Harmonika-Spielring Mörsch mit der über Liebe, Leid, Nähe und Enttäuschung erzählenden „Fantasie über Parlez-moi d’amour“ von Rudolph Würthner unter der Leitung von Brigitte Beskers. Das Stück „City Moments“, gespielt in 5 Sätzen, von Hans-Günther Kölz, mit welchem das Orchester am Internationalen Wettbewerb „World Music Festival“ in Innsbruck Ende Mai d.J. den 4. Platz in ihrer Kategorie erzielte, entführte das Publikum auf eine musikalisch sehr interessant interpretierte Reise durch eine Großstadt. Die auf der Leinwand parallel zur musikalischen Darstellung laufenden Bilder untermauerten sehr anschaulich die städtischen Szenen, beginnend mit der langsam aufwachenden Stadt bis hin zur heißen Soul Night. Mit dem teils expressiven, teils swingenden Rhythmus und mit Latin-Rock angehauchten Stück „Pasadena“ von Jacob de Haan räumte das HSM-Orchester unter großem Applaus erst einmal die Bühne für das nachfolgende Ensemble.

Die anschließenden Grußworte des Oberbürgermeisters Sebastian Schrempp unterstrichen die Wichtigkeit solcher gemeinsamen Veranstaltungen, die Brücken zwischen den Stadtteilen bauen und auch Verbundenheit erzeugen würden. Er bedankte sich sehr herzlich für das Engagement der drei Vereine und ihre hervorragende Jugendarbeit in Rheinstetten.

Das von Hildegard Bauer geleitete Ensemble Akkordeon Intakt des Harmonika-Spielring Forchheim versetzte das Publikum mit ihren ersten beiden Stücken gleich in verschiedene Jahrhunderte: Die Pavane „La Cornetta“, ein anonymes Werk aus der Renaissance, stellt eine Tanzkomposition aus dem 16. Jahrhundert dar. Die Suite „Mock Baroque“ von James Duncan Carey, gespielt in 3 Sätzen, verbindet tänzerische Elemente des Barock mit modernen Stilen des 20. Jahrhunderts. Die im Musikstück „Malafemmena“ thematisierte Komplexität von Liebe und Leidenschaft, mit welchem der Komponist Roberto Murolo in den 1950er Jahren die schmerzhafte Trennung von seiner Frau zum Ausdruck brachte, wurde sehr musikalisch gestaltet. Mit dem bekannten Medley „Les Humphries in Concert“ von Hans-J. Rogoll verabschiedete sich das Ensemble schwungvoll vom Publikum, das die Darbietungen mit großem Beifall honorierte.

In der Pause boten die drei Vereine Snacks, Sekt und alkoholfreie Getränke an. Für die Zuhörer war dieser Umtrunk nicht nur aufgrund des warmen Wetters eine wohltuende Erfrischung, sondern auch eine Gelegenheit, mit dem einen und anderen städtischen Nachbarn kurz zu plaudern.

Der Harmonika-Spielring Neuburgweier unter der Leitung von Judith Wagner läutete mit „Festival“ von Ian Watson feierlich den zweiten Teil des Konzerts ein. Mit dem vom britischen Musiker Sting komponierten Lied „Fields of Gold“, für das Akkordeon arrangiert von Hans-Günther Kölz, teilte das Orchester dem Publikum musikalisch eindrucksvoll mit, dass die Erinnerungen an unsere Lieben für immer bei uns bleiben werden. Der HSN bot ebenfalls ein Stück von dem niederländischen Komponisten Jacob de Haan zum Besten: „Concerto d’Amore“, es verbindet mit Barock, Pop und Jazz drei verschiedene Epochen bzw. Stilrichtungen. Der würdevollen Einleitung folgt ein rassiger und lebhafter Teil, der in einen ruhigen Teil mündet, woraus sich wiederum musikalisch eine swingende Passage herausgestaltet und abermals in ein Adagio zurückkehrt. Das Publikum war von der musikalischen Umsetzung dieser fesselnden Komposition sehr angetan.

Den fantastischen Höhepunkt des Konzerts setzten die drei Akkordeonvereine gemeinsam. Mit dem argentinischen Tango „El choclo“ von Ángel G. Villoldo, Arrangement Reinhold Michelis, rissen die MusikerInnen das Publikum endgültig von den Stühlen. Mit tosendem Applaus forderten die Zuhörer eine Zugabe, die das Gemeinschaftsorchester unter der Leitung von Judith Wagner mit dem rhythmischen Samba „El Cumbanchero“ sehr lebhaft und ausdrucksstark spielte. Das begeisterte Publikum verabschiedete die Musizierenden und ihre Dirigentinnen mit Standing Ovations.

Wer dieses Konzert nicht besucht hat oder nicht besuchen konnte, dem ist ganz sicher eine musikalisch einzigartige und gelungene Performance entgangen – eine beeindruckende Darbietung mit dem vielseitigen Instrument Akkordeon und dem mitreißenden Klang des Schlagzeugs, die gemeinsam für ein unvergessliches Musikerlebnis sorgten.

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